Weidenpavillon

Ein Bauwerk – aus Weiden!



Der Weiden-Pavillon ist


  • ein lebendiges Bauwerk, das sich ständig verändert und weiterwächst 
  • ein miteinander gebautes und miteinander genutztes Bauwerk
  • ein einzigartiges Kunstwerk
  • eine Begegnungsstätte für die Region
  • ein Raum für Kunst und Kultur
  • ein Ort der Entspannung und Besinnung
  • ein Markenzeichen der innovativen Region Emmental-Oberaargau
  • ein Oekosystem mit Schädlingen und Nützlingen, mit Vögeln und Insekten


Der Weidenpavillon ist frei benützbar. Wer ihn exklusiv für einen Anlass benützen möchte, kann ihn für eine Gebühr von CHF 50 reservieren lassen. Wasser- und Stromanschluss sowie zwei Festtische sind im Keller des benachbarten Salze-Gebäudes vorhanden.


Nutzung 


Der Weidenpavillon wird vielfältig genutzt, sei es spontan von Passanten zum kurzen Ausspannen und Geniessen, zum Picknicken an einem schönen Sommertag oder zu einem Besuch beim Familienspaziergang am Sonntag.

Vereine und Klassenjahrgänge starten ihre Treffen gerne mit einem Apéro im Weidenpavillon, die reformierte und katholische Kirchgemeinde feiern dort jährlich Freiluft-Gottesdienste mit Taufen. Während mehrerer Jahre organisierte der Verein Weidenpavillon im Auftrag und mit Unterstützung der Einwohnergemeinde jährlich am längsten Tag des Jahres die Fête de la Musique. 


Angrenzend an den Weidenpavillon ist ein Pétanquefeld eingerichtet, das jederzeit benützt werden kann.


Wachstum und Pflege 


Der Verein Kultur Huttwil hat sich gegenüber der Einwohnergemeinde Huttwil vertraglich verpflichtet, für die Pflege und den Unterhalt der Weidenanlagen zu sorgen. Daher gehören Weidenpflegetage ebenfalls zum festen Jahresprogramm. Die untersten, im Boden steckenden Ruten schlugen Wurzeln und bildeten neue Austriebe, die jedes Jahr an Länge zulegen. Jedes Jahr werden die quer abstehenden neuen Triebe abgeschnitten und die längs wachsenden Ruten an die Weidenbögen angebunden. Mittlerweile sind die lebenden Triebe oben angekommen und umhüllen den ganzen Pavillon mit lebenden Weidenruten.

Geschichte



Projekt 


Das Huttwiler Weidenbauprojekt wurde durch den Schweizer Architekten Marcel Kalberer und Bernadette Mercx vom Atelier „Sanfte Strukturen“ verfasst. So ist in Huttwil nicht einfach irgendeine grössere Weidenhütte entstanden, sondern ein Weidenkunstwerk, das mit andern Projekten in Köln, Bremerhaven, Auerstedt, Rostock, Malmö, Holland und Österreich zu vergleichen ist und als weiteres Unikat den Markennamen Kalberer – Sanfte Strukturen trägt! 

Entstanden ist die Idee zu solchen Weidenbauten 1988 an einem Wuhrplatzfest in Langenthal, für welches das Chrämerhus den Ostschweizer Weidenbaupionier engagiert hatte. «Weidenwolke» nannte Marcel Kalberer sein Bauwerk damals, und in Langenthal wurde dann die Idee geboren, Weidenbauten nicht nur auf den Boden zu stellen, sondern die Ruten einzugraben, damit sie ausschlagen und zu wachsen be­ginnen. Kalberer verwirklichte seine Weidenkunstwerke in mehreren Ländern. 

Von einer Jury aus 150 führenden Persönlichkeiten der internationalen Architekturwelt ausgewählt, fanden seine Weidenbau-Kunstwerke Eingang in das Nachschlagewerk „Phaidon Atlas of Contemporary World Architecture“. In dieser umfangreichen Buchpublikation werden mehr als 1000 Bauten aus über 75 verschiedenen Ländern und Regionen zu Beginn des 21. Jahrhunderts dargestellt.

Bau


Bernadette Mercx Lüdi aus Langenthal war Assistentin von Marcel Kalberer. Sie hat ihr Huttwiler Projekt als Bauleiterin zusammen mit einem Fachteam von „Sanfte Strukturen“ und mit über 300 Freiwilligen realisiert. Am Bau dieses einzigartigen Weidenpavillons hat die ganze Huttwiler Bevölkerung rund 3 Wochen gearbeitet. Auf mehreren Arbeitsplätzen wurden Weiden zugeschnitten, Wasserrohre gemäss Detailplänen gekrümmt, Weidenbögen geformt, metertiefe Löcher gegraben und die tonnenschweren Bögen in gemeinsamen Aktionen zum Bauplatz getragen und aufgestellt.

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